Einladung zur Jahreshauptversammlung der Wacker Chemie AG
Überrascht und vor allem sehr erfreut zeigte sich Frau Reschberger über die unvermittelte Anfrage der Wacker Chemie AG, ob Interesse bestünde, ihrer diesjährigen Hauptversammlung in München beizuwohnen.
Unser ehemaliger Schüler Jonas Weber, der demnächst, nach Beendigung seiner Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation in Burghausen im Bereich Standortkommunikation tätig sein wird, baute diesbezüglich den Kontakt zu uns auf und kümmerte sich höchst professionell um die Organisation und Abwicklung des erlebnisreichen Tages.
Schnell waren 26 hochmotivierte Schülerinnen und Schüler aus unseren Jahrgangsstufen 9 und 10 der Wahlpflichtfächergruppe II gefunden, die schließlich am 17. Mai 2023 per Bus ins International Congress Center (ICM) nach München-Ost fahren durften. Mit dabei war auch eine begleitete Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Kurfürst-Maximilian-Gymnasiums.
Nach einer ersten Stärkung mit verschiedenem Gebäck und Getränken im Foyer des weitläufigen Gebäudes eröffnete pünktlich um 10 Uhr der Aufsichtsratsvorsitzende und ehemalige Vorstandsvorsitzende Dr. Peter-Alexander Wacker die Veranstaltung und klärte zunächst die anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre über Modalitäten und Regularien der verschiedenen Tagesordnungspunkte auf. Am spannendsten war aber sicherlich der höchst anschauliche Vortrag des aktuellen Vorstandsvorsitzenden Dr. Christian Hartel, der nach einem interessanten Überblick über die Geschäftsfelder die wirtschaftlichen Zahlen des zurückliegenden Jahres vorgestellt hat. So sollen etwa von Wacker hergestellte Silicone Batterien leistungsstärker machen, was im Zuge der Mobilitätswende großen Stellenwert haben wird. Zudem unterstützt Wacker mit seinen Polymeren die Bestrebungen rund um nachhaltiges Bauen und zugehörigen Dämmstoffe. Bezüglich Polysilicium für Halbleiteranwendungen ist Wacker sogar die Nummer 1 am Weltmarkt. Vergleichsweise neu, aber dennoch vielversprechend sind Wackers Investitionen in den Sektor der Biopharmazeutik, der mithilfe der mRNA-Forschung unter Anderem zur Krebstherapie beitragen soll.
Aufgrund von Rekordzahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres – Umsatz und EBITDA waren so hoch wie noch nie seit der Unternehmensgründung – wurde eine Dividende in Höhe von 12 € je Aktie beschlossen, was einer etwa hälftigen Gewinnausschüttung entspricht.
Trotz aller Erfolge sieht sich auch die Wacker Chemie mit enormen Herausforderungen konfrontiert: Der Angriffskrieg in der Ukraine, die hohe Inflation, der Klimawandel aber vor allem die explodierenden Energiepreise machen dem Traditionsunternehmen zu schaffen. Die chemischen Herstellverfahren am Standort Burghausen sind enorm energieintensiv. Rund 0,5 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs entfallen auf das Werk der Wacker Chemie in Burghausen, was die Forderung von Herrn Dr. Hartel nach einem Industriestrompreis in Höhe von vier Cent je kWh nachvollziehbar macht. Dieser Brückenstrompreis soll solange gelten, bis eine vollständige Versorgung mit günstiger grüner Energie erreicht werden kann.Anschließend stellten sich die Vertreter der Vorstandschaft den teils kritischen Fragen von Aktionärsvertreter/-innen.
Abgerundet wurde die Jahreshauptversammlung durch die obligatorische Abstimmung, die nach dem sogenannten Subtraktionsprinzip und mit Unterstützung von Tablets reibungslos durchgeführt werden konnte.
Tief beeindruckt von der durchdachten und bestens organisierten Veranstaltung kehrten wir am Nachmittag wieder nach Burghausen zurück. Jonas Weber lobte vor Allem das einwandfreie Benehmen unserer Schülerinnen und Schüler, was uns auf wiederholte Einladungen mit unseren zukünftigen Prüfungsjahrgängen hoffen lässt.
Michael Schweighofer
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