Schule fürs Leben
Auf vielfältige Weise konnten unsere Schüler/-innen der 6. Jahrgangsstufe während der Projekttage „Schule fürs Leben“ ihren Blick auf die Welt schärfen und wertvolle Haltungen entwickeln.
Nach dem Besuch eines Theaterstücks bereits im März und dem Projekttag „Wir für Respekt“ nach den Osterferien standen in der vorletzten Schulwoche noch vier besondere Tage auf dem Programm.
Beim Besuch des Bauernhofs „Alpakaranch“ in Moosen konnte ein abwechslungsreicher und sehr informativer Einblick in die vielfältigen Aufgaben eines Bauern gewonnen werden. In der Begegnung mit verschiedenen Tieren (Gänsen und Hühnern) wurde deutlich, wie nachhaltige Landwirtschaft und Fleischkonsum in Kombination mit Tierwohl gut funktionieren können. Beim Verkosten von verschiedenen Getreidesorten (Weizen, Dinkel, Roggen und Popcornmais) konnten die Kinder die verschiedenen Geschmäcker und Verwendungsarten eines unserer Grundnahrungsmittel bewusst kennenlernen. Ein Highlight war dann natürlich auch der Spaziergang mit den Alpakas. Wobei die Schüler/-innen schnell bemerkten, dass es einiges an Disziplin und Konsequenz braucht, um diese sanften Tiere zu führen. Zum Abschluss wurde Stockbrot am Lagerfeuer gebacken und es war noch Zeit, um an den tollen Schaukeln und Spielgeräten zusammen eine gute Zeit in freier Natur zu verbringen.
Ein wesentlicher Aspekt im Hinblick auf das gemeinsame Leben auf unserer Erde ist der Gedanke des „Fairtrade“. Einen halben Vormittag verbrachten die Klassen dazu mit einem sehr anschaulichen und abwechslungsreich aufgebauten Lernzirkel zum Fairen Handel. Da konnte über den Anbau und die Verarbeitung von Kakao, Kaffe und Bananen gelernt werden. Der Weg unserer Kleidung vom Anbau der Baumwolle bis zum fertigen Produkt und dem erschreckend kleinen Anteil, den der Bauer bekommt, konnte ebenso nachverfolgt werden wie die Zusammensetzung und Herstellung von Handys, in denen seltene Erden und Bestandteile verbaut sind, die nur allzuoft von Kindern in Kriegsgebieten unter menschenunwürdigen und höchste gefährlichen Bedingungen abgebaut werden. Bei der Station zur Kinderarbeit konnten die Schüler/-innen bei der zunächst einfach erscheinenden Aufgabe, eine Streichholzschachtel mit Streichhölzern zu füllen, erfahren, welchem Druck die Kinder ausgesetzt sind und wie wenig sie dafür bekommen.
Den Bogen zur zweiten Hälfte dieses Tages schlug ein Projekt, das der Künstler Markus Heinsdorff im venezuelanischen Regenwald umsetzt: Er erschließt den Indianern dort einen Absatzmarkt für Rohkakao direkt aus dem Urwald und schützt diesen so vor dem Abholzen, wodurch für die Menschen dort ihr natürliches Lebensumfeld bewahrt wird. So machten sich die Klassen auf ins Fotomuseum, um die Kunstausstellung REGEN-WALD1-KUNSTARCHIV DER BÄUME UND PFLANZEN von Markus Heinsdorff zu besuchen, und waren begeistert und beeindruckt von der Vielfalt und Faszination der Pflanzen und Bäume, mit denen auch wir auf unserer Erde existentiell verbunden sind.
Um den nachhaltigen und bewussten Umgang mit Lebensmitteln ging es in einem weiteren Projekttag: Theresia Nüsslein, die sich von Berufswegen mit gesunder Ernährung beschäftigt, brachte den Schüler/-innen auf anschauliche Weise den Wert der Lebensmittel und den richtigen Umgang gerade im Blick auf Lebensmittelverschwendung nahe. Aus sehr reifen Bananen konnten die Jugendlichen dann mit Frau Petra Lustinger einen leckeren Bananenjoghurt mischen und verkosten.
Mit Martin Clemens von der Diözese Passau machten sich die Kinder dann auf die Spur ihrer Stärken. Aus verschiedenen Blickwinkeln konnten sich die Heranwachsenden so einer Vielzahl an Stärken bewusst werden. Gerade in einer Gesellschaft, in der es immer wieder sehr um Leistung in bestimmten Bereichen geht, sollte dieser Workshop sie in ihrer Persönlichkeit stärken und positiv unterstützen.
Ein dritter Teil dieses Projekttages an der Schule war schließlich ein Benimmkurs, den unsere Kollegin Frau Jutta Limmer mit viel Abwechslung und kreativen Methoden vorbereitet hatte. Neben dem ordentlichen Begrüßen, das miteinander ausprobiert werden konnte, ging es auch um das richtige Verhalten bei Tisch. Eifrig schlüpften die Schüler/-innen in die Rolle von Gästen und Dienern und so war in kurzer Zeit eine festliche Tafel gedeckt und so manche Verhaltensweise anschaulich verinnerlicht.
Mit einem Besuch im Umweltgarten Wiesmühl konnte die diesjährige Projektwoche „Schule fürs Leben“ abgeschlossen werden. Ob über die Streuobstwiese, Kräuter oder die Kräfte der Tiere: die Kinder konnten auf diese Weise einen besonderen Eindruck von der Kostbarkeit und Wichtigkeit unserer Natur bekommen und so fürs Leben lernen.
Stefanie Pittner
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